Gitarre-Verkaufen-Bilder machen

So machst Du tolle Bilder für den Verkauf einer Gitarre

Beim Verkaufen einer Gitarre sind die Bilder fast das Wichtigste. Also gib Dir Mühe beim Gitarre fotografieren! Denn ein Käufer möchte ja schließlich sehen, was er da zum Kauf angeboten bekommt. Hast Du alle Informationen zu Deiner Gitarre recherchiert und den Wert einer Gitarre ermittelt, so kannst Du zusammen mit den Bildern ein umfangreiches Paket an Informationen liefern.

Erstmal Putzen: Die Gitarre muss sauber sein

Putze die Gitarre gründlich, bevor Du Bilder machst. Später sieht man auf den Bildern Fingerabdrücke und sogar einzelne Staubfasern und das kann gerade bei teuren Gitarren schon dieOptik beeinträchtigen.

Am besten nimmst Du einen weichen Lappen und tauchst diesen in warmes Wasser, dem Du etwas Spülmittel zugesetzt hast. Bei modernen Gitarren mit PU-Lacken kannst Du auch mit Oberflächenreiniger oder Möbelpolitur dran gehen. Aber Vorsicht bei alten Gitarren mit sg. Nitro-Lacken, wie sie zum Beispiel Gibson Guitars aus den USA verwendet hat. Diese Lacke sind sehr empfindlich, klingen dafür aber auch super.

Reinige auch das Griffbrett. An den Bundstäben sammelt sicher gern hartnäckiger Schmutz an. Hier kannst Du einen Küchenschwamm mit Stahlwollen-Schicht verwenden. Etwas Spülmittel und ein wenig warmes Wasser (nicht zu viel!) auf den Schwamm, und dann die Stellen leicht abreiben, auf denen der Dreck hängt. Danach solltest Du jeden Bund sofort trocken reiben, um zu vermeiden, dass Feuchtigkeit das Holz beschädigt.

Sind die Bundstäbe grünlich angelaufen, kannst Du auch hier einen Schwamm mit Stahlwolle-Seite verwenden und diese polieren. Achte aber darauf, dass Du die Bunstäbe immer längs abreibst.

Für die letzte Politur nimmst Du ein Brillentuch oder ein Mikrofasertuch (Mama fragen, sie hat sowas) und polierst den Lack der Gitarre an allen Stellen leicht ab, bis keine Fingerabdrücke mehr zu sehen sind.

Ausnahme alte Gitarren und Vintage Gitarren

Alte Vintage Gitarren haben meistens einen abgewetzten Lack, bei dem an manchen Stellen bereits das Holz durch scheint. Verwende hier lieber kein Spülmittel, da es in die offenen Poren des Lacks eindringen kann und später häßliche Spuren hinterlässt.  Versuche, eine so alte Gitarre nur mit einem feuchten Tuch zu reinigen.

An Pickuprahmen und Mechaniken lagert sich über die Jahre die sg. Vintage Patina ab. Also Schmutz, der zur optischen Seele der Gitarre beiträgt und von Sammlern und Freunden alter Vintage Gitarren als sympathisch empfunden wird. Wenn Deine alte Gitarre zu sehr blitzt und glänzt, ist das in manchen Fällen eher nicht hilfreich.

Gitarre fotografieren: Wähle den perfekten Hintergrund

Wie oft hast Du schon Bilder gesehen, bei denen im Hintergrund die fiese Schrankwand, ein Wäscheständer oder ein oller ausgelatschter Teppich für eine schrottige Optik sorgen? Wenn Du die Möglichkeit hast, suche Dir zum Beispiel eine schöne Backsteinwand oder einen dunklen Holzboden mit schöner Maserung. Dass man das natürlich nicht immer greifbar hat, erklärt sich von selbst. Fotografierst Du öfter Gitarren, lohnt sich die Anschaffung einer Fototapete mit Backsteinoptik oder auch ein paar alte Holzplanken, die man dann für die Fotos heranziehen kann.

Hast Du das nicht, versuche auf jeden Fall, einen ruhigen Hintergrund zu wählen. Also eine weiße Wand oder ein schwarzes Tuch. Farbige Gitarren oder auch Gold-Tops kommen vor schwarzem Hintergrund richtig geil zur Geltung und werden somit viel attraktiver präsentiert. Schau Dich in Deiner Wohnung um. Hast Du eine schwarze Couch? Dann leg die Gitarre drauf und arbeite mit dem Licht, um Stimmung zu erzeugen.

Helles aber stimmungsvolles Licht sorgt für gute Bilder Deiner Gitarre

Gutes Licht ist für professionelle Bilder unverzichtbar. Und um Himmels Willen KEINEN BLITZ verwenden! Ein Blitz lässt jede noch so geile Gitarre wie den letzten Müll aussehen. Kratzer spiegeln sich, die Farben werden schlecht dargestellt und gerade bei Smartphone-Blitzen wird das Bild enorm verschlechtert. Also schau, dass Du bei Sonne oder zumindest Tageslicht Deine Gitarre fotografieren kannst. Wenn es zu dunkel ist, nutze auch Schreibtischlampen, Zimmerlampen etc. Hier wirst Du allerhand Schatten erhalten. Schatten kannst Du durch die Verwendung von sg. Frostfolie mindern. Diese Folie gibt es im Musikgeschäft oder online. Man verwendet sie für Scheinwerfer, um das Licht etwas diffuser zu bekommen und damit Schatten zu verringern. Diese Folien sind hitzebeständig und schwer entflammbar und können leicht vor einer Lampe befestigt werden. Aber immer vorsichtig sein.

Am besten geeignet sind Fotoreflektoren. Diese gibt es ebenfalls im Netz schon für ca. 30 Euro. Sie liefern ein gutes Licht, können in Tageslicht oder Warmweiß bestellt werden und eigenen sich für allerhand Produktbilder. Falls Du also ab und zu etwas für ebay oder MuckerBox.de fotografierst, dann wären diese Reflektoren das Richtige für Dich.

Detailbilder der Gitarre – zeige alles Wichtige in Großaufnahme

Im Idealfall ist jedes Detailbild, das Du machst, ein Poster wert. Hole die schönen Stellen der Gitarre in den Fokus. Je nach dem, mit welcher Kamera Du arbeitest, kannst Du hier auch mit der sg. Tiefen-Unschärfe spielen. So treten Details sehr schön nach vorne, während unwichtige Dinge optisch in den Hintergrund rutschen.

Wichtige Details beim Gitarre fotografieren sind:

  • Gesamtansicht der Vorderseite
  • Gesamtansicht der Rückseite
  • Foto der Bundstäbe (Griffbrett) um den 5. Bund herum (da sind sie meistens abgenutzt)
  • Eine Nahaufnahme der Kopfplatten-Vorderseite bis zum 2. Bund.
  • Eine Detailaufnahme der Bundstäbe an der Griffbrett-Kante gibt bei Vintage Gibson-Gitarren Aufschluss, ob die Bundstäbe getauscht wurden. Denn früher wurde das sg. Binding, also die Einfassung um das Griffbrett, an den Bundstäben etwas hochgezogen. Beim Tausch der Bundstäbe wurden diese kleinen Stellen meist entfernt, wenn der Gitarrenbauer nicht zu 100% sauber gearbeitet hat oder es ihm egal war.
  • Eine Nahaufnahme der Rückseite Kopfplatte mit Übergang zum Hals und ca. 10 cm vom Hals. Hier kann man sehen, ob der Hals angesetzt oder einteilig ist. Siehe auch unser Ratgeber „Welche Gitarre verkaufe ich“.
  • Ein Bild der Vorderseite an der Stelle, an der das Griffbrett am Korpus sitzt
  • Ein Foto der Rückseite, an der der Hals am Korpus befestigt ist. Da sieht man, ob der Hals verschraubt oder geleimt ist.
  • Ein Foto der Tonabnehmer. Wenn Du Zeit und Werkzeug hast, kannst Du die Pickups auch aus der Halterung schrauben und die Rückseite fotografieren. Da sieht man meistens, welche Tonabnehmer-Typen verbaut sind. Bei Les Paul Modellen oder SGs musst Du den gesamten Rahmen abnehmen!
  • Ein Blick in das Elektronikfach ist auch immer spannend. Also den Deckel abschrauben und die Rückseite der Regler fotografieren. Hier sieht man, welche Potis verbaut sind und vor allem, ob an der Elektronik gelötet wurde. Das gibt auch Aufschluss darüber, ob eventuell die Tonabnehmer getauscht wurden.
  • Ein Bild der Vorderseite des Korpus, der sg. Decke.
  • Bei Akustikgitarren macht es auch Sinn, das Etikett im Korpus zu fotografieren. Hier kann es etwas schwierig werden, mit der Kamera den richtigen Fokus zu setzen, da die Saiten wahrscheinlich den Schärfesensor der Kamera irritieren.
  • Weitere Bilder von reparierten Stellen wie z.B. Brüchen oder nachlackierten Stellen sind auch immer wichtig. Je mehr ein Interessent über Deine Gitarre weiß, desto besser kann er den Preis einschätzen, den er zahlen wird.

Hast Du Fragen hierzu? Schreib mir eine Nachricht an hi(a)gitarre-verkaufen.com.